Tag 3 – Familientreffen

Familientreffen haben ja immer ihren besonderen Reiz und sind, wie ich seit heute weiß, nur durch solche zu übertreffen, bei denen man der Familiensprache nicht mächtig ist. Interessant ist es aber schon eine japanische Wohnung zu sehen. Das Ausziehen der Schuhe am Eingang kennt man und tut es ja auch zuhause. Das Hocken vor dem niedrigen Tischchen ist für europäische Gliedmaßen eher lästig. Steckt man aber seine Füße unter den Tisch spürt man aber eine angenehme Wärme, da diese Stelle (“Kotatsu”) beheizt ist – das gefällt. Genauso wie die beheizte Kloobrille – man will kaum wieder runter!

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Das kleine Kerlchen hier ist der Auslöser der Spülung. Im Uhrzeigersinn gedreht ist es für das große Geschäft, sonst für das Kleine. Bei manchen Toiletten wird auch gleichzeitig das Wasser zum Händewaschen am kleinen Spülbecken oberhalb des Wasserkastens ausgelöst. Das Wasser wird dann in den Spülkasten recycelt wo es für das nächste Geschäft zur Verfügung steht. Die vielen anderen Knöpfe an der Hi-Tech-Toilette habe ich lieber ignoriert.

Ansonsten wird der große Flachbildfernseher während des Treffens niemals ausgeschaltet und erzeugt so ein angenehmes Hintergrundgeräusch. Die Themen im Fernsehen sind zu 80% – Essen. Die restlichen 20% teilen sich Sport und Werbung (für Essen). Letzteres war übrigens sehr lecker “daijōbu”.

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Kleines Häuschen zwischen Hochhäusern. Der Besitzer weigert sich wohl seinen Grund abzugeben. So entsteht ein kleines Idyll.

Was des Nachts so auffällt sind rhythmische Geräusche (2mal Klack) die minutenlang zu hören sind. Hier läuft jemand mit zwei Stöcken durch die Gegend und erzeugt das Geräusch durch zusammenschlagen derselben. Dieses “hinoyoujin” genannte Vorgehen soll daran erinnern, vorsichtig mit offenem Feuer umzugehen (früher wurde häufig über offener Flamme gekocht). Traditionell wird dies heute immer noch gemacht.